#441 vom 20.06.2005
Rubrik Neu erschienen
Lizz Wright "Dreaming Wide Awake"
Singer/Songwriter – (zu) viel Melancholie
(CD; Verve)
Hatte man die erste CD "Salt" von Lizz Wright noch in die Jazz-Abteilung stellen können (irgendwo zwischen Norah Jones und Cassandra Wilson), so trifft dieses Etikett auf den Nachfolger gar nicht mehr zu. Nachdem sie einen Song von Sarah McLachlan im Radio hörte und tief beeindruckt war, hat die Sängerin zumindest für dieses Album ins Lager der Singer/Songwriter gewechselt. Wie schon beim Erstlingswerk, pflegt sie auch hier die ruhigen Töne, begleitet von einer sehr zurückhaltenden und (fast) rein akustischen Band. Zwischen Covers von "A Taste of Honey" bis zu Neil Youngs "Old Man" finden sich eine Reihe schöner Originals wie etwa das sehr gefühlvolle "Hit the Ground". Ein sehr schönes Album, für meinen Geschmack aber zu schön, zu melancholisch und mit zu wenig Abwechslung. Kleine Steigerungen von Tempo oder Lautstärke wirken hier schon wie Gefühlsausbrüche. Menschen mit Depressionen seien vor der Wirkung von so viel Schwermut gewarnt, für andere kann die Musik sehr beruhigend sein. Zumal die wunderbar samtige und tiefe Stimme der Sängerin herrlich einlullen kann. [sg: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#694: Lizz Wright "Fellowship"> [bs:Â @@@]
<#569: Lizz Wright "The Orchard"> [bs:Â @@@]
<#539: Abbey Lincoln "Abbey Sings Abbey"> [bs:Â @@@@]
<#529: Various "Endless Highway - The Music Of The Band"> [bs:Â @@@@]
<#523: Natalie Cole "Leavin'"> [bs:Â @@]
<#480: Toots Thielemans "One More For The Road"> [vw:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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