#441 vom 20.06.2005
Rubrik Neu erschienen
Keith Jarrett "Radiance"
Jazz – Die Kunst der Improvisation
(2CD; ECM)
Wenn man Improvisation mit dem Erzählen von Geschichten vergleicht, muss man sagen, dass Keith Jarrett jede Menge zu erzählen hat. Seine improvisierten Solo-Konzerte sind immer wieder verblüffend: wie er unvorbereitet auf die Bühne geht, und vor allem, welche kleinen Kunstwerke dabei entstehen. Manch Komponist muss sich dafür lange hinsetzen. Nach seiner langen Krankheit und der damit verbundenen Selbstreflexion hatte er sich vorgenommen, weniger Töne zu spielen, und das gelingt schon sehr gut. So sind es vor allem die kleinen, ruhig-romantischen Stücke, die eine besondere Reife ausstrahlen. Dazwischen gibt es natürlich auch den expressiven und rhythmischen Stil zu hören, auch Jarretts Singen und Stöhnen, die ebenso unverwechselbar zu seiner Spielweise gehören. Den Vergleich mit früheren Solo-Konzerten (bis zurück zu Köln und Lausanne) brauchen diese Aufnahmen aus Tokio und Osaka nicht zu scheuen. Letztlich muss jeder selbst entscheiden, in welcher Phase ihm der Meister am besten gefällt. [sg: @@@@]
<#346: Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette "Up For It"> [um:Â @@@@]
<http://www.keithjarrett.org/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#504: Keith Jarrett "The Carnegie Hall Concert"> [vw:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113215