#412 vom 15.11.2004
Rubrik Neu erschienen
Sid LeRock "Written In Lipstick"
Elektro-Rock – Loops und sphärige Flächen ersetzen leicht einen Mantra-Malkurs
(CD, 2LP; Ladomat)
Bisher unterwegs mit seinen Projekten als Pan/tone oder Gringo Grinder, als dancefloorbesessener Einzelgänger, erscheint nun das Albumdebüt des in Köln lebenden Kanadiers. Sids Stärke ist zweifellos das endlose Loopen. Wer da von Monotonie spricht, der hat sich noch nicht fallen lassen in diese Kompositionen und sphärigen Flächen. Einflüsse aus nicht-elektronischen Genres sind nicht zu verleugnen; wenn Fugazi oder deutsche Krautrocker mit Computern arbeiten würden, könnten sie leicht so klingen wie Sid. Bestes Beispiel: "Close Again", das mit verhaltener Dynamik und teuflisch gut versteckten Gadgets das Tänzerherz erfreut. Oder das getragene "Stranger Danger": Ein esoterischer Mantra-Workshop am Wochenende ist nichts dagegen. Das Schöne an "Written In Lipstick" ist, dass man es zu jeder Tages- und Nachtzeit hören kann, und immer wieder neu überrascht wird von mikroskopischen Feinheiten.
Sid LeRock ist übrigens kein Künstlername. Manchmal ist das Leben eben besser als die Phantasie. [tm: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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