#370 vom 08.12.2003
Rubrik Neu erschienen
Lucio Dalla "Lucio"
Italopop – Der alte Meister klingt selbst müde noch solide
(CD; Pressing)
Lucio Dalla ist in Italien ein ganz großer Meister. Ohne ihn, so viel ist sicher, wäre das Genre "Cantautore", des "singenden Autors", niemals so populär, niemals so prägend für die italienische Musik geworden. Seine Alben aus den 70er und 80er Jahren sind längst Klassiker der italienischen Popkultur. Doch Dalla ist in die Jahre gekommen, ein wenig zumindest, und so klingen seine letzten Alben und somit auch "Lucio" ein wenig müde. Auf jeden Fall melancholischer als früher, manchmal leider auch etwas altbackener. Freilich bleibt seine Musik immer noch auf einem hohen Niveau, doch für Dalla ist es, im Vergleich zu früheren Großtaten, eher zu wenig und so bleibt ein durchschnittliches Album.
Immerhin wartet "Lucio" mit drei äußerst gelungenen Songs auf: "Tu sa' ch'ì so", "Amore disperato" und die jazzige, wundervolle Interpretation des Klassikers "Over The Rainbow" (endlich spielt Dalla wieder Klarinette). Der Rest ist nur Durchschnitt, Dalla'sche Stangenware, nicht wirklich inspiriert. Immerhin ist dieses Album für seine Fans die wohl vertraute Wiederkehr eines vertrauten Freundes, so wie die Spieluhr, die am Anfang und am Ende des Albums erklingt. [sal: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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