#373 vom 19.01.2004
Rubrik Neu erschienen
Hector Zazou "Strong Currents"
Gibt es klassikjazzig angehauchten Triphop-Pop?
(CD; Telescopic)
Mit "Songs From The Cold Seas" – eingespielt mit Partnern wie John Cale, David Sylvian, Suzanne Vega oder Björk – hat Hector Zazou, Elektronikfrickler mit Jazz- und Weltmusik-Background, erstmals internationale Beachtung erfahren. Er hat komponiert, arrangiert, produziert, die Keyboards eingespielt und elektronische Spielereien gemacht. Nach zwei anderen Alben fährt Hector Zazou auf seinem neuen Album "Strong Currents" mit einem ähnlichen Konzept fort. Jetzt hat er Musikerinnen wie Laurie Anderson, Lisa Germano, Jane Birkin oder Lori Carson eingeladen – mit einem beinahe ebenso berückenden Ergebnis. Die "Strong Currents" strömen nicht mit einem gewaltigen Sog aus den Boxen. Ruhig und mitunter sogar verträumt sind die durch Arrangement oder artifiziellen Stimmeinsatz gelegentlich auch spröden Kompositionen von Hector Zazou. Aber unter der sanft und glatt anmutenden Oberfläche gibt es verstörende Wellen und Wirbel, oft blitzen interessante Details hervor. Dabei bewegt sich Zazou im Fahrwasser von Triphop mit Verweisen auf Jazz und Klassik, durch den Einsatz von Klarinette, Oboe und Flöte. Auch wenn das Album durchweg ruhig wirkt, entwickelt es eine starke Sogwirkung, die man nicht unterschätzen sollte. [ms: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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