#352 vom 28.07.2003
Rubrik Neu erschienen
John Farnham "The Last Time"
Pop – Nett wie ein Konfirmand
(CD; BMG)
1986 – John Farnham bei "Formel Eins" mit dem Lied, das ich noch cooler fand als "You're The Voice". Völlig unerklärlich stand ich bei "Pressure Down" im Refrain auf diese Synthie-Fanfare, bei der der Keyboarder danach die Hand immer zackig nach hinten riss (noch cooler als "Pressure Down" fand ich übrigens "Reason", aber egal).
John Farnham kräht immer noch und veröffentlicht mit "The Last Time" ein neues Album. Ich werd' den Verdacht nicht los, dass die zehn neuen Titel meiner Schwiegermutter deutlich besser gefallen werden als mir. Grundsolide füllt der sympathische Tenor die konventionellen Stücke mit seiner charakteristischen Stimme, kommt dabei aber über den bösen Stempel "nett" nicht hinaus. Warum "The Last Time" trotzdem hier stattfindet, liegt einzig daran, dass John Farnham nicht wie so viele ältere Männer den peinlichen Zeitgeist-Flirt beginnt. Hier und da ein paar Keys, ansonsten echte Männer an echten Instrumenten. Und nach ein paar Durchläufen muss man den ersten Eindruck revidieren – das Gospel groovende "Undeniably Real" oder die schöne Abschlussballade "Eternally" sind doch ein bisschen netter als nett. [dmm: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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