#344 vom 02.06.2003
Rubrik Neu erschienen
Mike Oldfield "Tubular Bells 2003"
Der Klassiker, neu eingespielt
(CD; WEA)
Zum 30-jährigen Jubiläum des epochalen Erstlingswerks "Tubular Bells" hat Mike Oldfield nun eine Neueinspielung des Albums vorgelegt. Wer braucht denn so was, fragte ich mich und meine Skepsis gegenüber dieser Neueinspielung hat ja einen durchaus greifbaren Hintergrund, war doch der letzte Output von Oldfield gar grauselig und nicht nur überflüssig, sondern wirklich peinlich für einen Mann, der Rockgeschichte geschrieben hat. Das oft geschmähte "Moonlight Shadow" war ja eh nur eine Art Initialzündung für den musikalischen und kommerziellen Niedergang Oldfields. Zuletzt beglückte er die Musikwelt mit Selbstplagiaten, die er sinnigerweise dann auch gleich "Tubular Bells II", "Tubular Bells III" oder "The Millennium Bell" (aua!!) nannte. Braucht man da wirklich eine Neuaufnahme?
Mit der Antwort habe ich bestimmt nicht gerechnet, denn sie lautet Ja! Mike Oldfield ist mit "Tubular Bells 2003" ein äußerst schwieriger Spagat zwischen Modernisierung des Sounds und bloßer Reproduktion gelungen. "Tubular Bells 2003" klingt so frisch und bombastisch, so audiophil wie seinerzeit das Original. Was wirklich faszinierend ist: Obwohl im Arrangement sehr nah am Original, klingt das Album dennoch nicht wie ein Art-Rock-Relikt aus den 1970ern, sondern wie ein zeitgemäßer Beitrag zur instrumentalen Rockmusik. Der wahrlich perfekte Klang der Aufnahme macht das Album zu einem echten Highlight. Respekt, Herr Oldfield. [sal: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#463: Mike Oldfield "Exposed"> [sal:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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