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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #318 vom 04.11.2002
Rubrik Tipp der Woche

Bohren & Der Club Of Gore "Black Earth"

Independent – Noir désir oder: Das schwarze Loch aus Mühlheim an der Ruhr
(CD, LP; Wonder)

Vierte Runde mit dem süchtig machenden instrumentalen Lethargie-Kult der Mühlheimer. Bohren & Der Club Of Gore melden sich mit dem wieder zurück, was wir von ihnen haben wollen: nämlich alles von entdeckter Langsamkeit des Nachtschichtarbeiters bis zerdehnter Ewigkeit melancholischer Weltschmerzverarbeiter. "Black Earth", ihre neunteilige Meditation in Sachen Horror-Jazz-Zen, ist wie Portishead, Souled American, "Blade Runner" und David Lynchs "Twin Peaks" in Einem. Entropie und Klaustrophobie. Ein schwerer Grauschleier liegt über der Stadt. Mühlheim ist nicht Ibiza. Es klingt als hätten Massive Attack und Miles Davis "Interstellar Overdrive" als Maxi-Single eingespielt, die nun statt mit 45, mit 33 Umdrehungen auf dem Teller zerfließt. Die Zeit ist gefroren oder längst tot. In dieser Unterwelt aus reinem Quecksilber wird nicht gebadet. Gerastet schon gleich gar nicht. Kein guter Ort für Klangschalenfreunde. In Extremzeitlupe bohren Bohren Klänge durchs Herz der Finsternis. Mit Standbass, Rhodes, Saxophon, Piano, Mellotron und Drums. Rick Deckard und Chet Baker hätten dies alles sehr gemocht. [gw: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a109701


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