#316 vom 21.10.2002
Rubrik Neu erschienen
Jeff Buckley, Gary Lucas "Songs To No One 1991-1992"
Songwriter – Songs aus der Küche gestohlen, weil es sonst nichts mehr gibt
(CD; Knitting Factory)
Richtig, dieser Jeff Buckley ist doch schon längst unter der Erde. 1997 endete seine Karriere mit einem Badeunfall in Memphis. Da war Jeff 30. Und weil er nichts Neues mehr machen kann, sind auf seiner neuen CD elf Tracks, die nie zur Veröffentlichung gedacht waren und in meiner Welt unter "Proberaumschrott" laufen. Tracks gackern hier also rum, die noch richtige Tracks werden wollen.
Aber Jeff Buckley, der Sohn der Legende Tim Buckley, wäre nie soweit gekommen, wie er es an seinem Todestag war, wenn er nicht das Talent besäße, auch den ersten Song-Entwürfen magische Momente einzuhauchen. Und so hören wir hier "Grace" und "Mojo Pin" in Rohversionen – beide erschienen auch auf Jeffs späterem Album "Grace" (1994). Auch der Titelsong "Song To No One" gefällt mir. Zu "Satisfied Mind" hat Bill Frisell nachträglich seine sphärischen Gitarrenlicks hinzugefügt, "She Is free" kommt mit Gary Lucas' Band Sex Mob huckepack daher. Gary Lucas? Wer erinnert sich, wer liebte Zappa? Klaro, dieser Gary Lucas war einst Gitarrist bei Zappas Seelenkumpan Captain Beefhart. Und der Produzent Hal Willner, der das alles erst gar nicht machen wollte und dann dem Charme der unfertigen Songs erlag, der beriet auch Debbie Harry, Dr. John und Tom Waits schon in Sound-Angelegenheiten.
Fazit: Toll für alle Fans, bizarre Musik für alle anderen. [vw: @@@]
<#197: Jeff Buckley "Mystery White Boy"> [sal:Â @@@@@]
<#166: Tim Buckley "Once I Was"> [sal:Â @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#633: Jeff Buckley "Grace Around The World"> [dmm:Â @@@@]
<#530: Elysian Fields "Bum Raps & Love Taps"> [bs:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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