#311 vom 16.09.2002
Rubrik Feature, Artikelreihe Sal's Prog Corner #22
Deus Ex Machina "Cinque"
Spektakulärer Progressive Rock aus Italien
(CD; Cuneiform)
Fernab der Mainstream-Szene, die ich auch immer wieder in dieser Prog-Corner bespreche, gibt es Bands, die sich einen feuchten Dreck um das kümmern, was der gemeine "Proggy" als seine Musik definiert. Das italienische Sextett Deus Ex Machina gehört mit Sicherheit in die vorderste Reihe dieser Bands (ähnlich wie die belgischen Non-Konformisten von Present oder Univers Zéro).
Deus Ex Machinas begeisternde Mischung aus progressiven Elementen (jedoch nicht die üblichen Genesis- und Yes-Ingredientien, vielmehr vertracktere Italo-Einflüsse von Bands wie Banco und vor allem Area) mit Jazz-Rock-Fusion ist alles andere als leichte Kost, aber eben irrsinnig cool. Der sardisch-stämmige Sänger Alberto Piras experimentiert in seinen Gesangslinien mit seiner Stimme, so wie vielleicht nur Tim Buckley und Demetrio Stratos (Area) es bisher gewagt haben, die zum Großteil auf Latein (!) gesungenen Texte tragen ihr übriges zum intellektuellen Charakter dieser Band bei. Dass das Album trotzdem in gewisser Weise rockt, swingt und bluest, ist ein großes Verdienst dieser vielleicht derzeit außergewöhnlichsten Band aus Italien. Ein absoluter Höhepunkt des Jahres und bestimmt kein Album, dass sich nach ein paar Mal Hören abnutzt. [sal: @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#568: Accordo Dei Contrari "Kinesis"> [sal:Â @@@@]
<#324: Sal Pichireddu: Progressive Top Ten> [sal]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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