#292 vom 29.04.2002
Rubrik Neu erschienen
Jack Logan "Monkey Paw"
Hervorragende Songs zwischen Rock, Pop, Indie, nicht nur für American Music Club-Fans
(CD; Trocadero)
"Guess it was beautiful music/ should have been a beautiful time" ("Born At Altamont")
Würde man den Begleitschreiben vieler Promo-Agenturen Glauben schenken, müsste es in den Regalen der Plattenläden eigentlich nur so wimmeln von unentdeckten Riesentalenten. Jack Logan beispielsweise soll so ein verkanntes Genie sein. 1994 erntete der Musiker überall in der Musikpresse Lobeshymnen, auch weitere Platten erhielten gute Kritiken, nur kaufen wollten das zu wenige. Die Folge: 1999 wird Mr. Logan erklärt, dass Capitol Records keinen Bedarf mehr an ihm habe. Kein Einzelfall, klar. Nur – der Mann schreibt tatsächlich wunderbare Songs, auch auf seinem nunmehr siebten Album. Musikalisch ist die Bandbreite enorm groß: straighter Rock ("What Will The Monster Say?"), Indie-Pop ("Restless Dreaming"), Blues, Jazz. Hin- und mitreißend vor allem aber die geradezu unverschämt süßen Balladen, mal countryesk ("I Wonder Where You Are?"), mal poppig ("New Slot Machine"). Und trotzdem klingt nichts aufgesetzt. Wäre mit dieser kräftig schmelzenden Stimme, die oft an Mark Eitzel erinnert, auch ziemlich unmöglich. Dazu versteht es Jack, viel zu sagen, ohne dabei ein Wort zu viel zu verlieren. "Logan wird eines Tages ein Superstar sein", hieß es mal im ME/Sounds. Ist er nicht. Wird er wohl auch nie. Und das ist, so hart das klingen mag, vielleicht sogar besser für die Leute, die ihm zuhören. Mögen es trotzdem mehr werden. Manchmal haben eben auch Promoagenturen recht. [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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