#278 vom 21.01.2002
Rubrik Neu erschienen
Edith Frost "Wonder Wonder"
Songs zwischen Indie und Country – ungewöhnlich gut
(CD; Drag City)
"Blue like your eyes you left me, blue like my heart you left me, on the night you told me you could never love me. You said you could never let me through." ("True")
Cello, Piano, Glockenspiel, nächtliche Instrumente, dezent arrangiert, plus Edith Frosts unverkennbar unprätentiöse Vocals: Das neue Album der Texanerin beginnt altbekannt, zumindest für Fans. Solch melancholisch unterkühlte Folk-Pretiosen gab es auf ihrer vorletzten Platte ("Calling Over Time") zuhauf. Aber, oh Wunder, sie kann noch viel mehr.
"Don't give up the passion little girl. Don't you ever let it die down. I know how you need his touch I know how you miss him so much that's something that should be saved and locked away." ("Further")
Inhaltlich bleibt sie sich treu, musikalisch zerbricht Ms Frost jedoch den selbst gewählten Rahmen, noch deutlicher als bereits beim Vorgängeralbum "Telescopic". Und hat hörbar Spaß daran. Neben puren Countryballaden, wie "Honey Please", liefert die Lady diesmal auch schwungvollen Pop ("Cars And Parties"). "The Fear" ist eine düstere Rummelplatzpolka, das Titelstück galoppelt gar so fröhlich vor sich hin, dass ich unwillkürlich an Stücke aus der Augsburger Puppenkiste denken muss. Zumal Ediths Gesang genauso charmant unperfekt ist, wie das Spiel der bayrischen Kultpuppen. Stimme wie Songs schwanken zwischen kraftvoll und zerbrechlich, immer aber eindringlich. Fazit: Ungewöhnlich. Gut. [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#408: Sigmatropic "Sixteen Haiku & Other Stories"> [bs:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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