#268 vom 05.11.2001
Rubrik Neu erschienen
Simian "Chemistry Is What We Are"
Elektronik-Pop mit – oh Wunder – viel Seele
(CD, LP; Source)
"You Set Off My Brain" heißt ein Titel des Albums und tatsächlich ist es ein gar wunderlicher Klangkosmos, den die Musiker der Marke 'Versponnene Briten' hier ihren Hörern servieren. Es darf geblubbert werden! Und so ziemlich alles andere, was die Herren sonst noch an Geräuschen herauskramen konnten, ist auch erlaubt. Wie zum Beispiel ein Staubsauger ("Doba"). Sehr nett auch die müßig dahintrottenden Pferdehufe in "Three In A Corner". Dazu eine Stimme, die klingt wie eine etwas gequältere Abart von Radiohead Thom Yorkes Engelsgesang. Süße, zum Teil fast hymnische Popmelodien. Und dann groovt es plötzlich wieder auf Teufel komm raus. Perfekt kombiniert zu hören in "The Wisp". Um es kurz zu machen: Nein, diese Songs werden wirklich nicht jedermanns Sache sein. Und doch wäre es mehr als unfair, das Album einfach als interessantes Experiment abzutun. Die Elektronik erscheint hier keineswegs überflüssig, sondern harmoniert aufs schönste mit Gesang und Instrumenten. Kulisse, aber keine reine Staffage. Und vor allem kombiniert mit viel Seele. Denn schließlich – chemistry isn't all we are. [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#303: Lesertipp: Various "A Quiet Riot"> [Martin Knaup/mmh]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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