Ausgabe #253 vom 23.07.2001
Rubrik Neu erschienen
Seafruit "I Feel A Bit Normal Today"
BritRock mit Indietouch und Glitzereffekt
(CD; Repertoire)
Come with me to the sea... Immer wieder erstaunlich, welch nette neue Früchtchen man aus den britischen Hoheitsgewässern angeln kann. In diesem Fall sind es fünf Herren aus Sheffield, die wohl ausgiebig in den Plattenschränken ihrer älteren Geschwister gekramt haben (bissel Roxy Music, bissel T. Rex?) und mit ihrer Musik der nordenglischen Industriestadt definitiv Glamour verleihen. Gebrauchsanleitung inklusive. "You hear me in a sad song don't turn the volume down until you hear the words I wanna say" ("Beautiful"). Die ziemlich leckere Stimme von Alan Smythe liefert intensiven Gesang mit rotzigem Jungs-Charme; witzige Soundeinfälle und schöne Melodie- und Textpassagen tun ihr übriges, um diesen BritRock mit hohem Retrofaktor sehr hörens- und liebenswert zu machen. Neben vielen absoluten 'Pfirsich mit Sahne Songs' in diesem Obstsalat ("Dirty Washing", "Air", "Small Town"), neigen leider einige der Stücke dazu in seichtere Gewässer abzugleiten. "Cold fever means nothing whenever you're around [...] you turned my world but you're somebody else's friend": wunderschön ruhiger Beginn, eindrucksvolle einzelne Stellen, doch wäre "Somebody Else's Friend" ohne den mainstreamig kitschigen Refrain wesentlich ergreifender. Ob der Albumtitel bereits auf diese Tatsache hinweist, oder doch eher als kleiner Seitenhieb auf allzu sehr dem "english way" verhaftete Landsmänner gedacht ist? Beim nächste Ausflug ans Meer wünsche ich mir jedenfalls ein bisschen weniger Normalität. [ut: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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