#252 vom 16.07.2001
Rubrik Neu erschienen
Vivid "Auto All"
Poprock – wohltuend unaufdringlich
(CD; Virgin)
Lustig, seit Pearl Jam nicht mehr zu den ganz Großen zählen, verschwinden auch die Ed von Ved-Klone. Thomas Hanreich hat zwar sein Timbre bewahrt, wurzelt jetzt aber nicht mehr im Grunge. Gelöst haben sich Vivid auch von der Verkrampfung, die dem wechselhaften zweiten Album "Sundown To Sunrise" anhing. Der Druck, der auf ihnen lastete, scheint verflogen, und das Quartett versucht erst gar nicht Außergewöhnliches zu schaffen. Statt dessen verlassen sich Vivid auf elf eingängige Songs, die mir gerade deswegen gefallen, weil sie nicht kunstvoll gestylt sind. Die härteren Stücke sind deutlich in der Unterzahl, aber speziell der Opener "Smash" macht seinem Namen alle Ehre und "Warp Drive" wird sogar von einem zarten Hauch Seventies-Glam umspült. Die erste Single "Easy" ist ein mellow Pop-Song, der in einer besseren Welt eigentlich ständig im Radio laufen müsste. Vivid haftet zwar immer der Ruf einer "Mädels-Band" an, aber sollte (mal wieder) das dritte Album über Gedeih oder Verderb entscheiden, stehen die Zeichen auf "Gedeih". [dmm: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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