#251 vom 09.07.2001
Rubrik Neu erschienen
Chris Whitley "Rocket House"
Rock mit Kanten – Stimme mit Narben
(CD, LP; Ulftone)
Ein bisschen hat er was von einem Terrier. Und er ist der zerbrechlichste harte Knochen, der mir bisher auf CD begegnet ist. Chris Whitley ist so etwas wie ein Blade Runner. Im Musikgeschäft wie in der Realität, was sich nicht zwingend bedingt. Er lebt und singt an bzw. über Ränder ("To Joy/Revolution Of The Innocents"). Die in der Gesellschaft, die im eigenen Leben, die in den Handhabungstechniken der Liebe. Für sein famoses siebtes Album hat sich Whitley kurzerhand musikalisch neu erfunden. Seine Stücke handeln aber weiterhin von Aufs und Abs ("Say Goodbye"). Natürlich dominieren Letztere. Ups sind immer schwer erkämpft ("Something Shines"), arbeitet doch da ein immenser Steigungswinkel dagegen. Das ganze Leben ein freier Fall ("Vertical Desert"), runter geht's immer ziemlich flott ("From A Photograph"). Ein packendes Gitarrenalbum mit Kanten und Narben von einem Könner und Getriebenen, der uns nicht nur beim schönsten Song der CD ("Serve You") bestens bedient.
PS: Hidden-Track auf keinen Fall überhören, ist dies doch der Song der "Sympathy For The Devil" das Wasser reichen kann. [gw: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#282: Chocolate Genius "Godmusic"> [bs:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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