#246 vom 04.06.2001
Rubrik Neu erschienen
Bidinte "Iran Di Fanka's"
Westafrikanischer Gumbé-Flamenco-Samba-Kreuzüber – zu schön um gut zu sein?
(CD; Nubenegra)
Die Rollen sind bei den großen "Worldmusic"-Labels scheinbar klar verteilt: "Real World" für die sphärischen Crossover-Projekte, "World Circuit" für die unverfälschten Roots und "Nubenegra" für's Luftig-leichte. Letztere bringen nun mit Bidintes Zweitwerk eine weitere Scheibe heraus, die ins Ohr geht wie das Messer in die weiche Butter. Der aus dem westafrikanischen Guinea-Bissau stammende Multiinstrumentalist, Komponist und Sänger perfektioniert den Stil, den er auf seinem erfolgreichen Debut "Kumura" schon skizziert hat: Eine stilübergreifende Mischung aus afro-portugiesischen Rhythmen, Samba, Funk und Flamenco, alles sehr geschmackvoll dargeboten im meist akustischen Gewand. Ein Album voll von melodischem und rhythmischem Reichtum, dessen einziger Mangel die Perfektion ist: Dort, wo jeder Ton am vorgegebenen Platz sitzt, wo kein emotionaler Ausbruch die perfekt ausbalancierte Harmonie stört, da wird sich auch kein Widerhaken ins Ohr graben. In den Weltmusik-Charts wird "Iran Di Fanka's" sicherlich ganz oben stehen und wer auf Ecken und Kanten verzichten kann, wird hier bestens bedient. [pg: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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