#243 vom 14.05.2001
Rubrik Neu erschienen
Christian Brückner & The Lone World Trio "Beat"
Robert de Niro spricht Beatnik-Texte zu Jazz?
(CD; Hazelwood)
Kai Brückner ist der Sohn einer Legende: Sein Papi Christian Brückner ist die deutsche Synchronstimme Robert de Niros. Und was der mit der deutschen Sprache anstellt, das lässt uns verwundert aufhorchen angesichts dieser vollkommenen Zartheit der Gefühlsnuancen. Mir geht es jedesmal besser, wenn ich ein Hörspiel oder Hörbuch mit ihm gehört habe. Und dieser Papi sprach sogar schon zu Big-Band-Jazz (mit dem Tim Isfort Orchester), beim Projekt "Liebesgrüße aus Hollywood" – sehr empfehlenswert! – sprach er gar zu TripHop-Beats.
Und nun bat Sohnemann Kai den Papi Beatnik-Texte zu rezitieren. Er mit Jazztrio spielt dazu. Und Kai Brückner beherrscht sein Handwerk. Als Spitzengitarrist spielte er in den 1990ern in Jerry Granellis UFB. Doch: Brückner & The Lone World Trio haben schlecht aufgenommen! Christian Brückner muss seine Stimme anstrengen, um gegen das live im Studio spielende Trio anzureden. Und dies mindert die Wirkung seiner Stimme beträchtlich, weil die Facetten verloren gehen. Schade, denn die Idee ist goldig, das Konzept perfekt und die Auswahl der Texte von Ginsberg, Ferlinghetti, Kenneth Koch, Frank O'Hara bis Gary Snyder klasse. Trotzdem dürfte dies Werk für Beatnik-Fans wie Spoken-word-Geläuterte ein güldener Kessel sein. [vw: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#267: Vladimir Nabokov / Christian Brückner "Der Zauberer"> [gw]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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