#222 vom 13.11.2000
Rubrik Texte - lesen oder hören
Wiglaf Droste & Das Spardosen-Terzett "Für immer"
Musikalisches Hörbuch
(Kunstmann Vlg.)
Für Wiglaf Droste & das Spardosen-Terzett gibt es keine Schublade. 15 Titel, mal englisch, meistens deutsch, zwischen kindlicher Ernsthaftigkeit und mediokren Lebensweisheiten. Wer jetzt allerdings einen Schenkelklopfer erwartet, wird sich mit "Für immer" schwer tun. Wiglaf Droste hat zwar seinen Humor nicht an der Studiotür abgegeben, aber die Musik steht klar im Vordergrund. Da werden dann auch fleißig (und respektabel) Bob Dylan, James Taylor und The Eagles gecovert. "Hotel California" gibt es aber in der deutschen Version. Gerade in den deutschen Titeln steckt viel hintersinniger Humor: "Conny Kramer" ist nicht tot, er war lediglich etwas unkonzentriert beim Zigaretten holen. Kann man körperliches Verlangen charmant-blödsinniger umschreiben als in "Sag warum?": "Sag warum spielen wir nicht den ganzen Tag an uns rum? Ich könnt' mir vorstellen, dass ich's mag und darum mach' ich dir diesen Vorschlag." Unterstützt von Kollegen wie Till Brönner (Trompete) und Vincent Klink (Querflöte im Titelstück) tobt sich das Spardosen-Terzett in Folk-, Jazz- und Swing-Anleihen aus. Die musikalische Qualität leidet nicht unter den schlitzohrigen Texten und das macht "Für immer" aus. Abgerundet durch Liner-Notes von Wiglaf Droste eine sensationelle CD, die wahrscheinlich kein Mensch kaufen wird. Oder? [dmm: @@@@]
<#192: Till Brönner "Chattin' With Chet"> [sg: @]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#403: Wiglaf Droste und das Spardosen-Terzett "Das Konzert"> [ms:Â @@]
<#319: Wiglaf Droste & Das Spardosenterzett "Wolken ziehn"> [dmm:Â @@@@]
<#237: Wiglaf Droste & Danny Dziuk / Franz Josef Degenhardt, 24.2.2001, Berlin> [hb]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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