#215 vom 25.09.2000
Rubrik Neu erschienen
Dreams Of Sanity "The Game"
Rock – Vorhang auf, das Spiel beginnt
(CD; Hall Of Sermon)
Die österreichische Band hat sich schon an die musikalische Umsetzung von Dantes "Komödia" gewagt und nun für ihr drittes Album ein eigenes Konzept erarbeitet. "The Game" erzählt in zehn Stücken, besser gesagt Szenen, die Leiden eines Mannes, der vor einem voyeuristischen Publikum sein Leben aufführen muss. Wer sich auf die Geschichte einlässt, bekommt beim Hören also noch ein Theaterstück mitgeliefert. Musikalisch im sehr gemäßigten Symphonic-Rock angesiedelt, gewinnt die CD erst nach einigen Durchläufen. Sängerin Sandra Schleret erinnert in den ruhigen Passagen immer wieder wohltuend an Kate Bush, verleiht aber auch den druckvollen Parts genug Seele. Wen das Musical-artige der CD nicht stört, der erlebt ein durchdachtes Konzept, das nur am Stück gehört wirklich Sinn macht (gehört sich ja auch so bei Konzeptscheiben). Musikalische Höhepunkte sind das rund zehnminütige Epos "The Empress" und die folgende Ballade "Window To The Sky", in der sich die Hauptfigur gegen den Freitod entscheidet. Klingt alles schrecklich dramatisch, ist aber als theatralisches Konzeptalbum rundum gelungen. [dmm: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a105800