#198 vom 22.05.2000
Rubrik Neu erschienen
Elliott Smith "Figure 8"
Kein neuerliches Meisterwerk des Ausnahme-Songwriters
(CD; Motor)
Als Singer/Songwriter lässt sich Elliott Smith ungern titulieren: "Wenn auf meinen Platten ein Bandname stehen würde, hielten es alle für eine Gruppe". Und wäre "Good Will Hunting" nicht gewesen (der ihm bekanntlich eine Oscar-Nominierung für "Miss Misery" einbrachte), er würde noch immer (und wahrscheinlich viel lieber) unentdeckt vor Spezialisten-Zirkeln musizieren. Nach den spartanisch instrumentierten Alben "Roman Candle", "Elliott Smith" und "Either/Or" verschreckte er 1998 die puristische Fangemeinde mit dem üppig arrangierten Meisterwerk "XO", das ihm dafür etliche neue Anhänger, sowie allerorts ausverkaufte Konzerte bescherte.
Mit "Figure 8" sollen nun die besten Momente beider Varianten unter einen Hut gebracht werden. Einmal mehr zeigt sich hier Smiths Bewunderung für die Werke der Beatles und Beach Boys, ebenso seine Vorliebe für vertrackte Arrangements und zarteste Songfragmente. Obwohl wieder große Momente auszumachen sind (etwa das akustische Abschiedslamento "Everything Reminds Me Of Her" gefolgt vom opulent in Szene gesetzten "Everything Means Nothing To Me"), kann dieses 16-Song Werk unterm Strich die Spannung nicht über die gesamte CD-Länge halten und steht den Vorgängern doch um einiges nach. [bm: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#265: Howie Beck "Hollow"> [dmm: @@@]
<#246: M. Ward "End Of Amnesia"> [ut: @@@@]
<#227: gw: The Year 2000 Cracks>
<#216: The Go-Betweens "The Friends Of Rachel Worth"> [gw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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