#192 vom 03.04.2000
Rubrik Neu erschienen
Till Brönner "Chattin' With Chet"
Pop-Jazz – In seichten Gewässern auf Grund gelaufen
(CD; Verve)
Was haben Till Brönner und Chet Baker gemeinsam? Sie haben beide eine Vorliebe für lyrisches Trompetenspiel und schöne Melodien. Was ist der Unterschied zwischen beiden? Chet Baker konnte nicht wirklich singen, Till Brönner kann wirklich nicht singen. Was bei Baker noch mit viel Seele rüberkam, wirkt hier nur noch peinlich. Und so fängt die CD dann auch an: dezenter, unaufdringlicher Groove, radiotaugliche Sounds... bis die Stimme aus dem Off dann "You don't know what love is" trällert, dass es einem die Fußnägel hochrollt. Der Rest ist ähnlich. Viele nette Melodien, die alle irgendetwas mit Chet Baker zu tun haben, modern poppig arrangiert und irgendwie maßlos überproduziert. Zwischendurch merkt man immer wieder, dass der Mann wirklich gut Trompete spielen kann, aber das kann über das viele Gesülze kaum hinwegtrösten. [sg: @]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#222: Wiglaf Droste & Das Spardosen-Terzett "Für immer"> [dmm: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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