[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #183 vom 30.01.2000
Rubrik Neu erschienen

Ray Wylie Hubbard "Crusades Of The Restless Knights"

Gründervater des Cowpunk? Christlicher Outlaw-Country? Ruheloser Kreuzritter? Was nun?
(CD; Philo)

Also, sooo schlimm wie er aussieht ist er ja nun wirklich nicht: Der Waldschrat aus Dallas, Texas, entpuppt sich als scharfzüngiger Beobachter und Kommentator menschlicher Schräglagen (die lesenswerten Texte sind im Booklet abgedruckt). Sein 1973er Hit "(Up Against The Wall) Redneck Mother" machte ihn zum Helden der Hippie-Szene. Doch hat Hubbard eine sonore warme Country-Stimme, die an Jerry Jeff Walker oder Randy Travis erinnert, er hat genug Charisma, um als Begleiter Stephen Bruton (Gitarre, Mandoline) und die Sängerinnen Patty Griffin, Terri Hendrix und Lisa Mednick zu gewinnen. "From the first time he heard Bob Dylan's Freewheelin' in his high school, (he) had always wanted to be a folk singer", weiß die Vorrede. Das beweist das zentrale Stück "Conversation With The Devil", eine wilde Assoziationskette in Dialogen zum Grundgerüst von Dylans "Motorpsycho Nightmare": wie er sich mit dem Teufel unterhält, wer wie und warum entweder in der Hölle oder dem Himmel landet, witzig und voller gut gezielter Seitenhiebe auf Religionen, auf Spirituelles, die kleinen und großen Blasphemien des amerikanischen Alltags... Er ist ein ziemlicher Meister der Sprache und verbeugt sich zitierend vor seinen Vorbildern: Rilke, Townes Van Zandt und dem Dalai Lama. Und er ist ein kratzbürstiger Außenseiter, ein schillernder Regenbogenfisch im texanischen Country/Singer/Songwriter-Tümpel. () [www: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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