#148 vom 09.05.1999
Rubrik Tipp der Woche
Terence Blanchard "Jazz In Film"
Jazz – Orchestral Manoeuvers
(CD; Sony)
Seit seiner Zusammenarbeit mit Spike Lee hat der Trompeter Terence Blanchard wiederholt Filmmusiken geschrieben und eingespielt. Auf seiner neuen CD greift er jetzt auf Jazz-inspirierte Soundtracks von Filmen aus den 50er, 60er und 70er Jahren zurück. Dabei werden die Themen (wie in den Filmen) zunächst mit großem Orchester vorgestellt, dann aber von der Jazz-Combo aufgegriffen und in Improvisationen weitergeführt.
Die Rhythmus-Gruppe besteht aus Carl Allen (dr), Reginald Veal (b) und noch einmal Kenny Kirkland (p). Als Solisten hat Blanchard mit Donald Harrison (as) und Steve Turre (tb) zwei Musiker eingeladen, die – wie er selbst – die "Schule" von Art Blakey absolviert haben. Als weiterer Gast ist noch Joe Henderson (ts) mit von der Partie. Mit ihren hervorragenden Solos machen allein diese drei die CD schon hörenswert. Blanchard selbst bewegt sich in seinem Trompetenspiel stilsicher zwischen seiner Heimat New Orleans und der Moderne.
Lediglich das Zusammenspiel mit dem Orchester wirkt teilweise etwas aufgesetzt. Positive Beispiele: Ellingtons Soundtrack zu "Anatomy Of A Murder", Bernard Herrmanns "Taxi Driver" und Elmer Bernsteins "Man With The Golden Arm". Höhepunkt ist für mich die wunderbare Ballade aus "Chinatown", die zeigt, daß die Musik auch ohne Film eine Gänsehaut erzeugen kann. [sg: @@@@]
<#141: Donald Harrison "Free To Be"> [sg:Â @@@@]
<#141: Steve Turre "Lotus Flower"> [sg:Â @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#551: Reis, Bohnen und Jazz> [mmh]
<#471: Various: Jazz At Lincoln Center presents: "Higher Ground · Hurricane Relief Benefit Concert"> [bs: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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