Ausgabe #26 vom 08.09.1996
Rubrik Neu erschienen
Sharon Stoned "Sample And Hold"
Independent
(CD, 2LP)
Nachdem ihr erstes, zuhause aufgenommenes Album "License To Confuse" auf einmal hip wurde, war jeder gespannt, wie das Zweite werden würde - natürlich auch, weil bei einem Major-Label. Hip wurden sie wohl, weil Lo-Fi und Geräuschgebastel eine außergewöhnlich moderne Mischung in dieser Musikrichtung ergaben. Jetzt gibt es dafür statt Bastelstube den Heimwerkermarkt: Der Begriff "Sample And Hold" kommt aus der Audiotechnik und bedeutet ungefähr, einen Klang solange zu speichern, bis der nächste kommt. Das haben Sharon Stoned auch wunderbar geschafft (falls sie das wollten)! Jedes Stück für sich hält eine bestimmte Stimmung, ein Klangereignis solange, bis das nächste folgt. Sharon Stoned sind gerade so verspielt, daß die introvertierten Texte auch glaubwürdig 'rüberkommen. Scheppernde Drumloops und rhythmische Brummschleifen fließen genau dann wieder aus dem Ohr, wenn sich Generation-X-Texte und Indie-Rock-Musik zufällig vor deiner Nase treffen. Am Ende bleiben wieder warme Loops aus irgendwelchen Küchengeräten in deinem Ohr, als wär' es ein Morgen wie jeder andere. Ach ja, waren auf der ersten Platte noch amerikanische Indie-Größen wie Evan Dando (Lemonheads) oder Lou Barlow (Sebadoh) mit am Start, kommen die "Gaststars", oder zumindest bekannten Mitwirkenden wie Dirk von Lotzow oder Tom Liwa (Flowerpornoes) diesmal aus deutschen Landen. Tribut an den Hype?? Und wie in letzter Zeit fast immer als Mann im Hintergrund dabei: Mr. Indie-Rock himself: Schneider! Super Artwork auch! [red: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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