#6 vom 21.04.1996
Rubrik Feature
Vorsicht Falle!
Der Schallplattenmann warnt wie weiland "Ede" Zimmermann ausdrücklich vor einem dreisten Etikettenschwindel, dem er selber beinahe aufgesessen wäre: Hinter dem was da diesen Sommer als "Creedence Clearwater Irgendwas" durch deutsche Lande touren soll, stecken zwar mit Doug Clifford und Stu Cook CCR-Original-Schlagzeuger und -Basser, aber JOHN FOGERTY ist DEFINITIV NICHT MIT VON DER PARTIE! Dessen Part soll angeblich live ein Musiker von "The Cars" übernehmen. (Ob Ric Ocasek oder Benjamin Orr war auf die Schnelle nicht zu recherchieren; aber wahrscheinlich hats Letzterer eher nötig, da Ocasek zumindest als Produzent ganz gut in Lohn und Brot stehen dürfte). Man darf spekulieren, ob statt "Bad Moon Rising" jetzt "Just What I Needed" und anstelle von "Long As I Can See The Light" "Drive" auf der Set-List stehen. Hoffentlich leuchten auch hie und da nur ein paar Feuerzeuge auf und nicht mehr: Erinnert sich noch jemand an das Festival in Scheeßel, wo aufgebrachte Fans das Nichterscheinen von angekündigten Headlinern mit Verwüstung und Anzünden von Bühne und Gelände quittierten? Laut letzten Informationen läuft zwar schon ein Gerichtsverfahren wegen Verwendung des Bandnahmens "Creedence Clearwater Rev."(steht für "Revisited"), aber der Schallplattenmann hat seine Konsequenzen auf jeden Fall gezogen: Er wird in Zukunft nicht nur das Kleingedruckte in Verträgen genau lesen, sondern vor dem Ticketkauf oder dem Verfassen von Kurznachrichten auch Bandnamen genau studieren und der Prüfung unterziehen. Arme Zeiten! Die Situation auf dem Veranstaltungsmarkt ist derzeit sowieso angespannt: einem zu umfangreichen Konzertangebot stehen Desinteresse und Übersättigung eines weniger finanzkräftigen Publikums gegenüber; derlei Geschäftspraktiken jedenfalls verunsichern nur treue Konzertgänger! [bs]
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