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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #322 vom 02.12.2002
Rubrik Feature

Peter's X-Mas Corner

Der zweite Teil der Weihnachtsvorstellungen, wieder mit sehr schönen Aufnahmen (Patty Loveless), diesmal allerdings auch mit der klassischen, weihnachtlichen Geldmacherei. Trotzdem Happy X-Mas allerseits. [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Das Palast Orchester & Max Raabe "Vom Himmel hoch, da komm' ich her"

Sentimentale 20er-Jahre Weihnacht
(CD; BMG)

Das Problem mit Max Raabe und seinem Palastorchester ist, dass ihn inzwischen jeder irgendwo gehört hat und der überraschende Moment weg ist. Was bleibt, ist ein bisschen Sentimentalität, ein toll eingespieltes und entspannt musizierendes Salonorchester und mit Raabe natürlich ein charismatischer Sänger. Und das ist immer noch jede Menge. "Vom Himmel hoch, da komm' ich her" klingt genau so, wie man sich das von dieser Platte erwartet. Mal pompös und kitschig ("Adeste Fidelis"), mal amerikanisch unterhaltend ("White Christmas") und mal klassisch Raabisch-kokett ("Süßer die Glocken"). Wenn man zur Weihnacht seine Zigaretten gern mal mit Spitze raucht, der Herr endlich wieder Smoking und die Dame eine neckische Boa trägt, dann ist diese CD der definitive Soundtrack. [pb: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Die Jungen Tenöre "Eine Weihnachtsreise"

Poppig, geldmachende Klassik-Weihnacht
(CD; Sony)

Süßer die Kassen nie klingeln, als zur Weihnachtszeit. Zwar sollen ein paar Kinderfotos im Booklet eine sehr persönliche Stimmung verbreiten, aber Veröffentlichungen wie diese lassen mich jedes Jahr an meiner Affinität zu Weihnachtsplatten zweifeln. Warum höre ich mir die oft ewig gleichen Lieder immer wieder auf's Neue an und finde auch noch Gefallen daran? Nun, immer wieder schaffen es Musiker, diesen Liedern Seele zu geben, sie zum Leben zu erwecken und mir zur Weihnachtszeit Spaß zu bereiten. Schönerweise konnten wir über die Jahre schon einige von ihnen hier vorstellen. Andere machen zu dieser Jahreszeit ihre Musik nur noch wie Dagobert mit Dollarzeichen in den Augen. "Eine Weihnachtsreise" gehört leider zu dieser Kategorie. Poppig knödeln sich die drei durch klassische Evergreens und klassisch machen sie's mit ein paar Popsongs. Das ist weder Stern noch Zimt, meistens langweilig und niemals gut. Zum Weihnachtsbaum verbrennen. Finger weg! [pb: @]


Bob Rivers "White Trash Christmas"

Ami-Comedy-Weihnacht
(CD; WEA)

Auch das eine amerikanische Tradition: Bob Rivers, eigentlich Radio-DJ aus Seattle, steht in direkter Verbindung zu Künstlern wie Spike Jones, Dr. Demento und Weird Al Yankovic. "White Trash Christmas" ist sein fünftes Weihnachtsalbum, das Konzept so erprobt wie bekannt. Man nehme bekannte Klassiker und neuere Hits und texte sie weihnachtlich, satirisch oder wenigstens pubertär lustig um. Hier wird "Aqualung" zu "Aquaclaus" oder auch aus dem letzten Sommerhit "Be Claus I Got High". Natürlich darf auch derber US-Humor nicht fehlen ("Osama Got Run Over By A Reindeir") und die übliche "Verzerrte-Gitarren-Uptempo-und-los-gehts"-Nummer heißt "Not So Silent Night". Bob Rivers ist musikalisch sehr gut und einigermaßen abwechslungsreich ("Me And Mrs. Claus", "Have Yourself An Ozzy Little Christmas"), so dass dieses Album nach dem zweiten Becher Eggnogg bestimmt den ein oder anderen Lacher hat und auch auf einem selbst zusammengestellten X-Mas-Sampler mit mindestens einer Nummer vertreten ist. Mehr allerdings nicht. [pb: @@]


Patty Loveless "Bluegrass & White Snow"

Bluegrass-Weihnacht
(CD; Sony)

"Bluegrass & White Snow", dieser Titel ist Konzept. Patty Loveless und ihr Mann Emory Gordy Jr. mischen auf diesem sehr schönen Weihnachtsalbum ein paar Eigenkompositionen mit mehr oder weniger bekannten X-Mas Standards. Dabei verzichten sie weitgehend auf Saiten-Akrobatik sondern erinnern sich an die Wurzeln der Mountain Music. Zwar erstaunen Top-Bluegrass-Picker wie Rob Ickes und Stuart Duncan auf diesem rein akustischen Album mal wieder mit ihrem unglaublichen Können, aber am Ende ist es der Gesang von Loveless und ihren GastsängernInnen wie Ricky Skaggs, Emmylou Harris, Dolly Parton, Trisha Yearwood und anderen, der den Zauber dieses wunderbaren Holiday-Albums ausmacht. [pb: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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