#276 vom 07.01.2002
Rubrik Neu erschienen
Shelby Lynne "Love, Shelby"
Knackiger Pop oder nur Knack-Po?
(CD; Island)
Keine Ahnung, was mit dem letzten Album "I Am Shelby Lynne" schief gelaufen ist, dass die junge Dame jetzt zu solchen Mitteln greifen muss: Das Cover hat das Niveau eines Trucker-Posters und apelliert doch ziemlich an die beiden Ps: primitiv und pubertär. Es verwundert umso mehr, weil das offensive Auftreten in kurzen, abgeschnittenen Jeans und Hemdchen so gar nicht zur Musik passen will. Von ihrer Country-Vergangenheit ist auf dem neuen Album nicht mehr viel übrig, stattdessen wandelt Shelby Lynne wieder auf den Pfaden von Pop- und Folk-Rock. Wenn sich sonst Alben durch Abwechslung profilieren, verschluckt sich "Love, Shelby" an seiner Vielseitigkeit. Es wirkt einfach zu bemüht, wie hier versucht wird, es jedem Recht zu machen, der von Shawn Colvin über Sheryl Crow bis zu Shania Twain alles hört. Es ist der unbedingte Wille zum Hit, der dieses Album etwas anstrengend macht. Shelby Lynne erinnert immer nur an andere Musiker, ohne sich ein eigenes Profil zu erarbeiten. Obwohl einige starke Songs drauf sind ("Jesus On A Greyhound", "I Can't Wait"), schafft es noch nicht mal Produzenten-Dino Glen Ballard, das Ruder herumzureißen. Wer "I Am Shelby Lynne" mochte, wird nicht maßlos enttäuscht sein, aber ein Klopper ist was anderes. [dmm: @@]
<#131: Shawn Colvin "Holiday Songs And Lullabies"> [pb:Â @@@@]
<#121: Sheryl Crow "The Globe Sessions"> [pb:Â @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#519: Various "She Was Country When Country Wasn't Cool - A Tribute To Barbara Mandrell"> [pb:Â @@]
<#499: Willie Nelson "Live From Austin, TX"> [hb:Â @@@]
<#408: Willie Nelson & Friends "Outlaws And Angels"> [pb:Â @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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