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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #246 vom 04.06.2001
Rubrik Frisch aus den Archiven

Astor Piazzolla bei Nonesuch

(CD)

Der Aufruhr, für den Astor Piazzolla mit seinem Quinteto Nuevo Tango einst gesorgt hat, ist heute kaum mehr nachzuvollziehen. Zu sehr ist Piazzollas musikalisches Ansinnen selbst Teil des anerkannten Kanons geworden, hat der Tango doch schon lange seinen Weg aus den schummrigen Bars Argentiniens in die Konzerthallen der Welt gefunden.
Wer heute Piazzollas Musik hört, kann statt des Revolutionärem Anderes entdecken: Die Kraft und Emotionalität, die auch aus dem artifiziellen Gestus der Kompositionen schöpfen. Bestechend dabei ist das Können der Musiker, die ihre unterschiedliche Herkunft, ihre je eigenen Fähigkeiten und Spielweisen gelungen in Kontrast zueinander setzen. Was unvereinbar erscheinen mag, führt den Tango zu einer neuen Form; in der Konzentration der Musiker auf das Fremde wie auf das Eigene erreicht diese Musik eine neue Tiefe.
Nonesuch hat von American Clavé drei der wichtigsten Aufnahmen aus dem Spätwerk Piazzollas erworben und veröffentlicht. Ein Fundus für alle, die einen neuen Blick auf den Großmeister des Nuevo Tango werfen wollen. [gf]


Astor Piazzolla "Tango: Zero Hour"

(CD; Nonesuch)

Die erste Aufnahme, die Piazzolla für Kip Hanrahan und sein Label American Clavé gemacht hat, gilt als die wichtigste Aufnahme des Quinteto Nuevo Tango. Piazzolla selbst bezeichnete sie als "die beste Platte meines Lebens". Die Musiker, Piazzolla am Bandoneón, Fernando Suárez Paz an der Geige, Pablo Ziegler als Pianist, Héctor Console als Bassist und Horacio Malvicino, Sr. an der Gitarre zeigen sich nach acht Jahren intensivstem Bandleben auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Das Quintett verlässt dabei auf "Tango: Zero Hour" sein bisheriges kammermusikalische Konzept und öffnet sich verstärkt der Improvisation. [gf]


Astor Piazzolla "The Rough Dancer And The Cyclical Night"

(CD; Nonesuch)

Fast wie eine Skizze erscheinen diese 14 Tango-Aufnahmen, alle vergleichsweise kurz und unverschnörkelt. Piazzolla wirft dabei einen irritierenden und packenden Blick zurück auf das Buenos Aires der Jahrhundertwende. Aus dem Quintett wurde ein Sextett mit Any González (b), Rodolfo Alchourrón (git) und vor allem Paquito D'Rivera (sax, clar), das das hohe Niveau des Quinteto Nuevo Tango leider aber nicht immer erreicht. [gf]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Astor Piazzolla "La Camorra"

(CD; Nonesuch)

"La Camorra" (Der Kampf) ist wie "Tango: Zero Hour" mit dem Quinteto Nuevo Tango aufgenommen und ließe sich vielleicht als die Summe von Piazzollas Schaffen auffassen. Das Album wurde lange unterschätzt, reicht aber mit seinen dichten, manchmal aberwitzigen Kompositionen an die Qualität von "Tango: Zero Hour" heran. [gf]


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