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[ << | Inhalt ]Ausgabe #709 vom 02.05.2011
Rubrik Feature

Emmy The Great "First Love"

Lost & Found – Folk/Pop mit sanfter Stimme und kaum hörbarem Gitarrenspiel: der Punkrock der dressierten Mädchenwelt (2009)
(CD; Close Harbour)

Wer sie mal auf YouTube gesehen hat, der weiß, dass sie nicht lächelt. Die Welt von Emmys Liedern ist wunderschön und dabei ernst wie eben auch die echte Welt, da macht sie uns nichts vor. Aber man kann mit Emmy-The-Great-Musik alles machen: Sie zum Geburtstag verschenken, Auto fahren, durch die Stadt laufen (es gibt auf "First Love" auch ein Berlin-Lied, yey!), man kann Händchen halten, mit Freunden zu Abend essen, Hosen verkaufen und alleine aus dem Fenster gucken. Man kann sich verlieben und fallenlassen oder festhalten, die Welt ändern wollen oder aufgeben, Kinder bekommen, keine Kinder mögen, sich Gitarre spielen selbst beibringen oder nur das Tamburin halten. Sie ist ein Mensch, der macht, was er will, und sie klingt so – und ich sag das jetzt nur, weil das für mich etwas ganz Großartiges ist – als hätte sie sich nie durch Gesangsunterricht in die Armee der gleichklingenden SängerInnen einreihen lassen, die immer an derselben Stelle ihre Stimme brechen oder ein Vibrato einsetzen und die Emotionen abrollen, als hätten sie nie auch nur irgendetwas Erwähnenswertes selbst erlebt, sondern müssten das Ausgedachte Anderer auf ihre leblose Weise performen, gähn.
Emmy The Great ist mit ihrer sanften Stimme und ihrem kaum hörbaren Gitarrenspiel der Punkrock der dressierten Mädchenwelt. Und findet bei all dem Singen über verletzte Gefühle, arrogante Dylan-Fans, Autounfälle, Glaubensfragen und überschrittene Grenzen wunderschöne Melodien, die beim Hören die Welt größer werden lassen. [Maike Rosa Vogel/dmm: @@@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a119608


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