#708 vom 18.04.2011
Rubrik Neu erschienen
Elbow "Build A Rocket Boys!"
Pop – we got open arms for broken hearts
(CD, ltd. Digipack, 2LP; Universal)
Elbow sind wie eine Schmerztablette, die Erlösung verspricht, sich aber beim Schlucken überraschend quer stellt. Auch auf ihrem fünften Album verweigern die fünf Briten schnelle Zugänglichkeit für die Massen und vertrauen weiter darauf, dass sich die Menschen gerne ihren melancholischen Liedern zuwenden. Hits wie "Grounds For Divorce" gibt es keine, stattdessen eine sanfte Monotonie, die sich aus Wiederholungen speist und die Songs in die Erinnerung einmassiert.
Der Opener trägt den assoziativen Titel "Birds", klingt aber wie ein betrunkener, flugunfähiger Vogel tief in der Nacht. Erst ganz am Ende wachsen ihm für kurze Zeit Flügel. Ein ähnliches Bild bei "With Love": Ein Chor singt so präzise kurz diese Refrain-Zeile, dass man genau weiß, was Sänger Guy Garvey meint, wenn er erläutert: »Mir war dabei wichtig, dass der Chor so klang, als würden sie einfach ein- und ausatmen. Es ging also nicht darum, die Fäuste in die Luft zu strecken.«
Und genau diese Feinheiten machen "Build A Rocket Boys!" aus: Elbow haben ein dichtes Gesamtbild gewoben, das um seine Qualitäten weiß und warten kann, bis die Hörer zu ihm kommen. Und das werden sie, denn inzwischen weiß fast jeder, dass es stimmt, was die Band im erstaunlich hymnischen "Open Arms" singt: »We got open arms for broken hearts«. Der Schmerz lässt nach. [dmm: @@@@]
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<http://www.elbow.co.uk/>
<http://www.elbowmusic.de/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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