Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #691 vom 11.10.2010
Rubrik Neu erschienen

The Vaselines "Sex With An X"

Indie-Poprock – Getuntes aus der Twang-Garage
(CD; SubPop)

Frances McKee und Eugene Kelly haben das Bett und den Proberaum geteilt. Sie haben eine Platte gemacht und sich danach getrennt. Jetzt sind sie wieder zusammen – zumindest musikalisch gibt das "Sex With An X".
Nach dem ersten Album "Dum-Dum" (1989) trennten sich The Vaselines. Das war vor zwanzig (!) Jahren. Danach wurden sie berühmt. Denn Kurt Cobain (Nirvana) coverte ihre Songs und wurde nicht müde, die Schotten als Referenz zu erwähnen. Obwohl Eugene Kelly mit der Nachfolgeband der Vaselines im Schlepptau von Nirvana als deren Vorgruppe auf Welttournee gehen konnte, wollte es mit der Solokarriere offenbar nicht so richtig klappten. 2006 spielten Frances McKee und Eugene Kelly wieder erste gemeinsame Konzerte – sie wollten vor allem ihre jeweiligen Solo-Alben bewerben. Das hat wohl auch nichts genützt, die Beziehung aber offenbar weiter verbessert: Zwar nicht nach neun Monaten, aber immerhin nach vier Jahren ist auch ein neues, halb-krachiges Indie-Pop-Album da.
The Vaselines setzen auf eingängige Melodien, die sie mit mal mehr, mal weniger lärmigen Gitarren unterfüttern. Dazu singen sie gerne zweistimmig. So klingen sie einerseits ein bisschen wild und gleichzeitig machen sie hübschen Schmuse-Rock'n'Roll nach Art des Retro-Garage-Schicks der Raveonettes. Die 1960er-Jahre lassen grüßen!
Der wild-energische Auftakt ("Ruined") kündigt also nicht das weitere Programm an. Er ist vielmehr das Band zum wilderen Gestern, an dem The Vaselines ihre Hörer in das harmonischere Heute ziehen (das in einem anderen Sinn wieder ganz nach Gestern klingt). Auch The Vaselines passen ihren Stil ans Alter an und lassen es etwas weniger krachen. Ihr Stilgefühl haben sie jedoch keineswegs verloren. Die immer wieder twangig und mit viel Tremolo gespielte Gitarre wirkt ebenso nostalgisch wie das an Lee Hazelwood und Nancy Sinatra erinnernde Q&A-Duett "Turn It On". Die Chöre in "Sex With An X" oder "Such A Fool" wiederum lassen einen gesunden Hang zum Kitsch erkennen. [noi: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a119271


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite