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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #689 vom 27.09.2010
Rubrik Neu erschienen

Skunk Anansie "Wonderlustre"

Rock – die Rabauken wieder vereint: älter und ein wenig braver
(CD; V2)

Wie ein Erdrutsch schlitterten die Briten Mitte der 1990er-Jahre mit ihrem fulminanten Debütalbum "Paranoid & Sunburnt" (1995) in die Musikszene. Sängerin Skin, schrill und exaltiert, gab in ihren Clit-Rock-Texten politische Kommentare zur Zeit, ihre Bandkollegen bretterten unverblümt mit. Trotzdem zeigte das Quartett zwar verhalten, doch ebenso versiert von Anfang an, dass es auch die subtilen Töne beherrscht. Jetzt haben sich die beiden Pole ein wenig zugunsten der milderen Seite angenähert.
Auf "Wonderlustre" präsentieren sich Skunk Anansie mehr als Stadionrocker denn als Indie-Band. Das Quartett spielt noch immer kraftvoll, legt aber mehr Wert auf lange Melodiebögen und die Ecken ihres Debüts haben sie längst glattgeschliffen: Härte für die Massen, nur noch selten originell. Manche Stücke, etwa der durchaus gelungene Auftakt "God Loves Only You" oder "I Will Stay But You Should Leave", sind so konventionell, dass sie von Anfang an vertraut wirken. Mit der Single-Auskoppelung "My Ugly Boy" sinkt das Vertrauen in den künstlerischen Erfolg der Wiedervereinigung. Zweifellos, es gibt nette Elemente, hier ein leicht schrammeliges Gitarrenintro, dort ein kantiger Rhythmus, der in bekannter Manier zum Mitsingrefrain wird. Das annähernd luftige "The Sweetest Thing" würde auch Julian Casablancas (The Strokes) gut anstehen.
Zwar können Skunk Anansie auch heute noch temperamentvoll sein, aber das Erdbeben bleibt aus: Ihre Musik ist nicht mehr ungestüm und charakterstark, sondern gut gemachter Rock im massenkompatiblen Härtegrad. [noi: @@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a119224


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