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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #676 vom 31.05.2010
Rubrik Neu erschienen

Various "Popmusik in Deutschland 1950-2010"

Von Schlager über Rock und elektronscher Musik bis HipHop – opulente Zusammenstellung von populärer Musik aller Stilrichtungen
(8CD; Sony)

Auf acht CDs stellt diese üppige Box die populäre Musik in Deutschland vor. War das in den 1950er Jahren noch übersichtlich und die Popmusik in Deutschland von Schlagern geprägt, gibt es in den 2000ern eine ganze Bandbreite von Stilen abzudecken. Die Auswahl von Stücken für eine derartige Zusammenstellung ist ohnehin immer diskussionswürdig – umso mehr, wenn eine Musik-Dekade in rund 70 Minuten präsentiert werden soll. Warum fehlen James Last (während Bert Kaempfert gelistet wird), Reinhard Mey und Udo Jürgens? Und muss eine Retortenband wie Tic Tac Toe wirklich drauf? Derartige Fragen darf man sich durchaus stellen – und sich gleichzeitig an der herrlichen Mischung Musik freuen. So reicht die Bandbreite für die 1960er-Jahre von Rita Pavones Schlager "Wenn ich ein Junge wär" und dem Hazy Osterwald Sextett mit dem "Konjunktur-Cha-Cha" über die Beat-Band The Lords mit "Shakin' All Over" bis hin zum Liedermacher Franz Josef Degenhart ("Spiel nicht mit den Schmuddelkindern"). Die 1970er-Zusammenstellung bringt Can ("Jesus Came Down"), Ton Steine Scherben ("Mein Name ist Mensch") und Bettina Wegner ("Kinder") zusammen.
Sechs CDs sind jeweils einem Jahrzehnt gewidmet, zwei weitere sind themenbezogen zusammengestellt und behandeln "Elektro" und das "Folkmusik Revival", letzteres endet für die Macher jedoch in den 1990er Jahren. Gruppen mit volksmusikalischen Einflüssen wie beispielsweise die Hundsbuam Miserablige oder LaBrassBanda, Exponenten der sogenannten Weltmusik wie Die Dissidenten oder Gruppen wie die Fraunhofer Saitenmusik fehlen. Diese würden natürlich auch auf eine spezielle Volksmusik-Zusammenstellung passen. Für diese fühlt sich der Deutsche Musikrat, der diese und ähnliche Zusammenstellungen zu anderen Genres herausgibt, offensichtlich nicht zuständig.
Das Hörvergnügen trübt das keineswegs: Die Macher von "Popmusik in Deutschland" geben in einem mehrseitigen Booklet grundlegende Informationen über die jeweilige Dekade und haben – selbst wenn sie nur in bescheidenem Umfang vertreten ist – die Musik der DDR nicht vergessen; lange nicht gehörte Stücke erfreuen uns genauso wie Lieder, die in der Flut der Neuerscheinungen untergegangen sind oder für die sich die späte Geburt nicht als Gnade erweisen sollte. [noi: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a119033


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