#669 vom 12.04.2010
Rubrik DVD - Musik sehen
Youssou N'Dour / Elizabeth Chai Vasarhelyi "I Bring What I Love"
Musiker-Biographie mit interessanten Einblicken in das westafrikanische Denken
(DVD; Kinowelt)
»Man kann alles erreichen, was man möchte« ist das Credo, das Youssou N'Dour mit "I Bring What I Love" vermitteln möchte – in erster Linie seinen Landsleuten im Senegal, denen nicht nur seine beispielhafte internationale Karriere Ansporn sein soll. Aber auch, wie er den Widerständen gegen sein Album "Egypt" (2004) trotzte. Im Westen hoch gelobt und mit einem Grammy ausgezeichnet, wurde das während des Fastenmonats Ramadan veröffentlichte Album, in dem Youssou N'Dour von seiner Liebe zum Islam singt, von seinen Landsleuten rundweg abgelehnt: Die Radios spielten die Songs nicht und wiesen sogar die Werbejingles zurück, die Läden nahmen es nicht in den Verkauf. Sogar Klagen wurden ihm angedroht, weil er den Islam und die Wallfahrtsstätte des religiösen Führers Amadou Bamba in Touba verunglimpfe. Die Lage änderte sich erst, als er für "Egypt" den Grammy erhielt.
"I Bring What I Love" ermöglicht einen guten Einblick in westafrikanisches Denken und die dortige Spielart des Islam. Sie zeigt, was den Sänger antreibt und möchte ihn gleichzeitig als Superstar präsentieren, der mit bekannten Künstlern auf den großen Bühnen der Welt steht und sein Land auch in sozialen Belangen weltweit vertritt. Dieser Teil – der die Hälfte des Films ausmacht – ist nicht nur banal, sondern mitunter sogar peinlich. [noi: @@]
<http://www.youssou.com/>
<http://de.wikipedia.org/wiki/Youssou_N’Dour>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a118894