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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #668 vom 29.03.2010
Rubrik Feature, Artikelreihe Klassische Musik zur Osterzeit

Dave Brubeck / The Pacific Mozart Ensemble "Songs Of Praise"

Klassik – sakrale Chormusik von Dave Brubeck
(CD; Dorian)

Die letzte CD in diesem Feature über 'klassische Musik zur Osterzeit' ist keine mit spezifisch österlicher Musik, im Gegenteil: Die meisten Kompositionen auf "Songs Of Praise" sind sogar dezidiert weihnachtlich (und nur das Label wird wissen, warum sie ausgerechnet jetzt diese Aufnahmen veröffentlichen), können aber auch mit etwas gutem Willen als allgemeine Sammlung sakraler Musik angesehen werden.
Es ist wohl hinlänglich, dass Dave Brubeck (*1920) einer der bekanntesten und einflussreichsten Pianisten im Jazz des 20. Jahrhunderts war (und ist), dass Brubeck sich in den letzten Jahren verstärkt auch als Komponist von 'E-Musik' versucht, ist deutlich weniger im Bewusstsein der Musikhörer. Das vorliegende Album des Pacific Mozart Ensemble, einem Chor aus San Francisco, dessen Repertoire von Klassik über Pop und Jazz bis zum Gospel reicht, fasst einige von Brubecks geistlichen Chorwerken zusammen.
Kernstück des Albums ist die Trilogie "Canticles", einer Art christlichem Triptychon von der Verkündung der Geburt Jesu ("Ave Maria") über seine Geburt ("Concordi Laetitia") bis hin zur Kreuzigung ("Salve Mater"). Brubeck erweist sich hier (wie generell bei den Kompositionen des Albums) als Komponist der amerikanischen Nachkriegsschule, speziell Leonard Bernstein (1918-1990) scheint bei Brubecks Werken stiller Pate gewesen zu sein, auch wenn Brubeck hier nicht an dessen Esprit und Witz heranreicht. Brubecks Jazz-Wurzeln sind meistens nicht mehr zu erahnen, stattdessen erweisen sich seine Kompositionen als eher konservative, manchmal sogar etwas bieder-fromme Werke (typisch amerikanisch?), die zwar handwerklich tadellos sind, denen aber die persönliche Note fehlt, die Brubeck als Jazzer auszeichnet.
Da ist es dann auch nicht hilfreich, dass der Chor die Kompositionen mit einem eher weltlich ungezwungenem Ansatz umsetzt. Das Ergebnis bleibt zwiespältig: solides Handwerk, aber nichts, was an Brubecks Großtaten im Jazz anknüpfen könnte. [sal: @@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118876


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