#666 vom 15.03.2010
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #87
Jupiter Society "Terraform"
Symphonischer Prog – Science-Fiction-Kitsch als Konzept
(CD; Progrock)
Attestierte ich dem Debüt-Album der Jupiter Society "First Contact // Last Warning" (2008) noch »die richtige Balance aus Pathos, Düsternis, Musikalität und einem Augenzwinkern zwischen den Noten«, so kann ich dasselbe für das nun erschienene Nachfolge-Album "Terraform" nur bedingt bestätigen. Obwohl Bandkopf Carl Westholm, eigentlich Keyboarder der schwedischen Band Carptree, am Rezept nicht viel verändert hat, gefällt mir "Terraform" bei weitem nicht mehr so gut. Vielleicht weil das Ironische dieses Mal nicht mehr so deutlich ist und ich fürchten muss, dass der Science-Fiction-Kitsch, der hier auf Albumlänge breit gebügelt wird, dann doch ernster genommen wird, als man ihn nehmen sollte? Vielleicht hat man gerade in punkto Pathos doch noch etwas hinzuaddiert? Ich finde das Album über weite Strecken zu schwülstig, auch wenn es zweifelsohne dem Debüt ähnelt. Andererseits: Wer zum Beispiel mit den bombastischsten Produktionen von Arjen Lucassen's Ayreon gut zurecht kommt, der wird auch auch mit "Terraform" gut bedient sein. Vielleicht werde ich einfach zu alt für die endlose Wiederholung populärer Klischees. [sal: @@]
<#529: Carptree "Insekt"> [sal:Â @@@@]
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@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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