Ausgabe #660 vom 01.02.2010
Rubrik Texte - lesen oder hören
R. U. Sirius "Stoned! Rockstars auf Drogen"
Überflüssiges Trivia-Buch zum Thema Musiker und Drogen
(Buch; Hannibal)
Einzig die Autoren scheinen bloß dem Alkohol verfallen und damit quasi clean zu sein. Künstler anderer Sparten scheinen dem Druck zur Kreativität nur mit härteren Mitteln standzuhalten – allen voran Schauspieler und Musiker. Das 'Sex and Drugs and Rock'n'Roll'-Klischee gibt die Steilvorlage für R. U. Sirius: Musik und Drogen sind gewissermaßen seit jeher ein Paar und der Autor war so freundlich den Stammbaum zusammenzusetzen und die Sprösslinge zuzuordnen – immer schön nach Hitparaden-Muster: die Top Ten der Kokain-Songs, die Top 10 der Rockstars auf Heroin, die Top 5 der Drogentoten unter Musikern oder der Razzien und dann wieder die Top 8 der Musiker auf Speed. Der Autor hat dabei wirklich an alles gedacht. Er gibt Infos zu den Drogen und berücksichtigt auch Personen wie Aleister Crowley oder William S. Burroughs, die einen großen Einfluss auf Musiker hatten.
Wofür hat R. U. Sirius so viel Stoff gesammelt? Offenbar nicht aus Erkenntnisinteresse. Denn er bringt vor allem Geschichten, die niemand braucht (z.B. wer wo mit wie viel wovon am Zoll erwischt wurde), macht Aufzählungen und Hitlisten und bringt kaum Informationen, die das Thema Künstler und Drogen eingehender beleuchten. Am Ende hat man seine Zeit mit einem Haufen Klatsch verschwendet. [noi: @]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a118702
