Ausgabe #648 vom 19.10.2009
Rubrik Neu erschienen
Mika "The Boy Who Knew Too Much"
Pop/Singer/Songwriter – frischer mutiger Power-Pop
(CD; Universal)
Eindrucksvoll! Waghalsig! Eigenständig! Drei Worte die Mikas neues Album "The Boy Who Knew Too Much" treffend beschreiben.
Eindrucksvoll, da der Mann mit der Stimme, die locker mehrere Oktaven umfasst, in jedem Stück durch poppige Rhythmen und Texte überzeugt, die so schnell nicht mehr aus dem Ohr gehen. Lied #2 "Blame it on the girls" ist zum Beispiel so ein Knüller, kaum singt Mika den Refrain an, summt, trällert oder trommelt man auch schon unbewusst mit. In "Dr. John" verarbeitet Mika seine eigenen seelischen Schocks, jedoch nicht in Melancholie verfallend, sondern mit einem fetzigem Takt und bemerkenswertem Text.
Als waghalsig würde ich das Album bezeichnen, da Mika viele neue Richtungen ausprobiert. Ob "Toy Boy", das an Disney-Melodien der Vierziger erinnert oder die Discosound-Hymne "Rain", Mika ist experimentierfreudiger denn je. Außerdem zeigt er sich auch einmal von einer ganz anderen Seite und versucht sich an ruhigeren Stücken, die man fast schon als Balladen bezeichnen kann. "By The Time" ist ein klassisches Beispiel.
Eigenständig ist das neue Album, da Mikas Texte und Melodien wie beim Vorläufer "Life In Cartoon Motion" (2007) unglaublich unabhängig und frei von jeglichem Imitiertem sind. Der Künstler selbst bezeichnet sein neues Album als »erwachsener und ausgereifter«. Mit diesem Satz hat Mika den Nagel auf dem Kopf getroffen.
Fazit: Mit dem Kauf von "The Boy Who Knew Too Much" kommen echte Mika-Fans voll auf ihre Kosten und erhalten das, was sie von 'ihrem' Künstler so lieben: flockig-poppige Fetzer, mit explosionsartigen Höhepunkten, die beschwingt die menschlichen Probleme auf den Punkt bringen. [vl: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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