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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #647 vom 12.10.2009
Rubrik Feature, Artikelreihe Boxed #1

Wolfgang Amadeus Mozart / Various "Das Gesamtwerk"

Klassik – Das Gesamtwerk von Mozart in einer Box: Viele Highlights, aber auch Mittelmaß
(170CD; Brilliant)

Das Gesamtwerk von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) auf 170 CDs ist freilich schon per se eine editorische Großtat des niederländischen Labels Brilliant, die tatsächlich ziemlich vollständig geraten ist (es fehlen einige Bearbeitungen).
Die Box ist schlicht, aber dennoch recht ansehnlich aufgemacht. Sämtliche CDs kommen in einfachen Papierhüllen mit den wichtigsten Inhaltsangaben. Sie sind farblich nach Oberbegriffen (Symphonien, Konzerte, Kammermusik für Streicher, Opern usw.) gegliedert. Ein Index im Deckel der Box hilft beim Auffinden eines bestimmten Werkes. Sämtliche Texte und Libretti sind auf einer CD-Rom zusammengefasst. Alle Texte mit Werkseinführungen sind ausschließlich auf Englisch, deutsche oder englische Übersetzungen der italienischen Opern-Libretti fehlen ebenso wie die Texte einiger Messen und Arien.
Zu den einzelnen Werken: Die Box birgt viele Überraschungen, sei es vom interpretatorischen Standpunkt (wo nicht selten unbekannte niederländische Musiker glänzen können), sei es vom Werk selbst, das in der unüberschaubaren Masse der Werke normalerweise unterging. Zu den Highlights gehören ohne Zweifel die Klavierkonzerte (mit Derek Han als Solisten und dem Philharmonia Orchestra unter Paul Freeman), die Klaviersonaten (mit Klara Würtz), die Symphonien (auf Original-Instrumenten, gespielt von der Mozart Akademie Amsterdam unter Jaap ter Linden) und die Da-Ponte-Opern ("Le Nozze di Figaro", "Don Giovanni", "Così Fan Tutte", eingespielt von der Petîte Bande unter Sigiswald Kuijken). Eher unterdurchschnittlich bleiben die Streichquartette, die meisten Serenaden (auch "Eine kleine Nachtmusik": trivial, lieblos und viel zu schnell runtergespult) und Divertimenti, quasi die vollständige sakrale Musik (leider auch das berühmte "Requiem", besser die "Große Messe in C-Moll") und einige andere Opern, die emotionslos und ausdrucksarm bleiben.
Unterm Strich bleibt viel guter oder zumindest ordentlicher Mozart übrig, wenngleich man wohl für nahezu jedes Werk eine bessere Referenzaufnahme finden kann (aber nicht immer muss). Es sei aber noch einmal deutlich gesagt: Keine der Aufnahmen gehört zu den lieblosen, schlechten Ramschaufnahmen, die es auf den Grabbeltischen der Supermärkte gibt. "Wolfgang Amadeus Mozart - Das Gesamtwerk" ist eine empfehlenswerte Anschaffung für den Musikfreund, der noch nicht viel Mozart hat und eine durchaus lohnenswerte Ergänzung für den 'Klassik-Profi', der noch nicht alle Referenzaufnahmen besitzt (und besitzen will). [sal: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118442


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