Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #635 vom 06.07.2009
Rubrik Neu erschienen

.klein "Outside In"

LoFi-Folkpop mit elektronischen Spielereien
(CD; Popup)

Alles Koketterie: Die Band mit dem manieristischen Namen und der Betonung der eigenen Nichtigkeit möchte nicht klein und unbedeutend sein. Sonst hätten sie sich nicht schon mit dem ersten Album zu "The Next Small Thing" ausgerufen, würden im Probekeller bleiben und nicht im Tourpolo zu den hinterletzten Clubs tingeln. Immerhin: Manche Bands buhlen mit noch schlechteren Geschichten um Aufmerksamkeit. Diese ist dann wenigstens ansatzweise charmant – so wie manche Stücke der Gruppe, die sich erst am Alternative-Pop versucht, dann – wenn auch mit bescheidenen Mitteln – an der halbgroßen Geste, bevor sie doch im verschrobenen Gefrickel versinkt. Das klingt – und ist – inkonsistent und inkonsequent. Auch wenn sie sich den phantasielosen "Gamblin Soul Remix" ebenso hätten sparen können wie die langweilig dahinplätschernde "Symphony In M": Die Disparatheit könnte den Reiz des Albums ausmachen, indem sie Ãœberraschungen bietet und neue Horizonte öffnet. Und auch die Unzulänglichkeiten – hier der dünne Klang der Gitarre, dort das Gesangsvermögen der Gastsängerin – könnten gewollt sein. Doch so wirken sie nicht. Sie machen nicht die Songs angenehm roh, vermitteln nicht das Gefühl der lässigen Unbekümmertheit, sondern wirken nur fehl am Platz zwischen den akzeptableren Stücken wie dem leicht eckigen, sprechgesungenen "American Invasion" (mit seiner Wendung zum schunkeligen Mitsingrefrain klingt es wie vom frühen Beck inspiriert) oder dem lange mäandernden, melancholischen "Euphoria", das wieder zum TripHop verweist.
Obwohl "Outside In" nicht mehr ist als ein anständiges Album, sollte man die Gruppe nicht gleich aufgeben. Denn auch wenn es das schnelllebige Popgeschäft anders suggeriert, ist die langsame Entwicklung eher die Regel –und gesünder als der Hype um unausgegorene, von gewieften Produzenten getunte Bands ist sie auch. [noi: @@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118212


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite