[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #637 vom 20.07.2009
Rubrik Tipp der Woche

Lisa Papineau "Red Trees"

Alternative Pop/Singer-Songwriter – Verstörend, faszinierend, düster, anders
(CD; Yellowbird)

Als ich vor einigen Wochen zum ersten Mal in einem Radiofeature von der US-amerikanischen Sängerin Lisa Papineau hörte – es ging um ihr zweites Solo-Album "Red Trees" – sprach der Moderator von einer gewagten Mischung aus Folk, Elektronik, Pop und Avantgarde-Einflüssen. Das klang schon in der Anmoderation spannend und tatsächlich: "Red Trees" ist so eine eigentümliche Mischung aus Unvereinbarem, ein Alternative-Pop-Album, das sich von der Masse anderer Alben dieser Genres durch Individualität und Kreativität, vor allem aber durch das Fehlen jeder vordergründig 'kommerzieller' oder 'populärer' Attitüde abhebt. Papineau will es nicht jedem Recht machen, will mit ihrer Musik nicht jedem gefallen. Sie ist mal so faszinierend wie Natasha Khan (alias Bat for Lashes), mal so spröde-intellektuell wie die junge Laurie Anderson, mal ist sie zerbrechlich-introvertiert (etwa bei "Annette Tessier" oder "Marco Chomo"), mal poppig ("White Leather Pants" – wenn das kein Hit ist?!), mal düster, mal einfach nicht einzuordnen.
Nicht alles auf dem Album zündet gleich beim ersten Mal und einige sperrige Nummern bleiben rätselhaft, aber es ist eben die Stärke des Albums auch noch nach dem zwanzigsten Durchlauf irritierend zu wirken, zum genauen Hinhören einzuladen, sich nicht abzunutzen. [sal: @@@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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