[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #628 vom 11.05.2009
Rubrik Tipp der Woche

Renaud Garcia-Fons "La Linea Del Sur"

Jazz-Folkore – diese Reise ist keine Pauschalreise
(CD; Enja)

Dies ist kein verrätselter, verkopfter, verhuschter Konzept-Jazz. Hier haben wir einen virtuosen (ja, nehmen wir das Wort wie es ist) Kontrabassisten, der folkloristische Melodien nimmt und darüber in rasender Zartheit improvisiert, als wäre er ein Geiger – immerhin hat er seinen Bass um eine fünfte, höhere Saite erweitert. Die Rede ist vom großartigen Renaud Garcia-Fons, der als Sohn katalanischer Eltern 1962 in Paris zur Welt kam.
Wen wundert es bei dieser Herkunft, dass Garcia-Fons auf "La Linea Del Sur" in Instrumenten und musikalischem Material eine Melange aus Flamenco und Chanson erschafft? Garcia-Fons spielt gemeinsam mit dem Flamenco-Gitarristen Kiko Ruiz, dem Akkordeonisten David Venitucci, dem Percussionisten Pascal Rollando und auf drei Tracks mit Flamenco-Sängerin Esperanza Fernández. Er selbst sagt, der Titel dieses Albums "La Linea Del Sur" sei »als musikalische Reise in ein südliches Traumland zu verstehen«.
Die Hingabe, Aufrichtigkeit und Virtuosität von Renaud Garcia-Fons und seinem Ensemble ist so anrührend wie selten. Ich finde sie derzeit nur in Alben des Gitarristen Joscho Stephan und des Bandoneonisten Dino Saluzzi wieder.
Diese Reise ist keine Pauschalreise, kein All-inclusive-Urlaub. "La Linea Del Sur" ist ein Traum. [vw: @@@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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