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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #627 vom 04.05.2009
Rubrik Live - Musik spüren

Anna Ternheim, 28.4.2009, Batschkapp Frankfurt am Main

Es passiert ja oft, dass Künstler ein ambitioniertes Album aufnehmen und in der Live-Umsetzung doch auf die sichere Bank der eingespielten Hits vertrauen. Anna Ternheim hat mit ihrem dritten Album "Leaving On A Mayday" unmissverständlich klar gemacht, dass sie derzeit nicht bereit ist, die nordisch-melancholische Singer/Songwriterin zu geben und setzt das mit aller Macht auch auf der Bühne um. Von ihrer alten Live-Band-Besetzung ist keiner mehr dabei, stattdessen lässt sie sich von Ellekaris Larsson (Keyboard) und Leo Svensson (Cello) von ihrer Supportband The Tiny und einer Backgroundsängerin sowie einem Bassisten und einem Schlagzeuger unterstützen. Die akustische Gitarre übernimmt sie selbst, aber bei neueren Stücken wie "Damaged Ones" oder dem Titelsong des aktuellen Albums bleibt selbst diese am Bühnenrand stehen. Analog zur Platte fällt auch in der Live-Umsetzung Anna Ternheims Freude an beatgetriebenen Songs und durchdachten Background-Chören auf. Und als ob das nicht Veränderung genug wäre, hat sie auch noch ihre schüchterne Distanz abgelegt und statt schwarzer Kapuze gibt es ein breites Grinsen und keckes Winken ins Publikum.
Aber jeder scheint halt doch die Fans zu haben, die er verdient. Das Publikum in der gut besuchten Frankfurter Batschkapp nimmt die neue Ausrichtung mit Freuden auf und macht in seiner Begeisterung keinen Unterschied zwischen neu und alt. Das aktuelle Material überwiegt und vieles, was auf der Platte noch etwas gewollt klang, entwickelt live einen ganz eigenen Charme. Natürlich sind die ersten beiden Alben von Anna Ternheim grandios, aber es ist spannend zu sehen, wie resolut die junge Schwedin ihren neuen Weg geht. Und als sie sich nach kurzweiligen 75 Minuten breit lächelnd beim Publikum verabschiedet, meint man zu spüren, dass sie ziemlich glücklich ist, dass so viele Menschen diesen Weg mitgehen. [dmm]


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