Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #618 vom 23.02.2009
Rubrik Live - Musik spüren

The Gaslight Anthem, 20.2.2009, Schlachthof Wiesbaden

Es dauerte noch nicht einmal zwei Takte und mindestens die Hälfte des Publikums tobte in einem wilden Moshpit durch den Schlachthof in Wiesbaden. Normalerweise müssen sich Bands ihre Lorbeeren erst verdienen, aber The Gaslight Anthem müssen ihre Fans nicht lange bitten. Alle Songs werden aus voller Kehle mitgesungen, zum Mithüpfen und -Klatschen muss auch keiner aufgefordert werden und somit ist die Stimmung direkt auf dem Höhepunkt. Dass sie diesen nicht mehr verlässt, liegt nicht nur an der begeisterungsfähigen Jugend: The Gaslight Anthem sind einfach ein Phänomen. Sympathisch unspektakulär stehen sie auf der Bühne, schauen unschuldig drein und verwandeln die Halle in ein Tollhaus. Selbst wenn man versucht, dem Treiben neutral aus sicherer Distanz zu folgen, kann man sich den Straßen-Hymnen der vier Jungs nicht entziehen. Live wird noch einmal deutlich, dass die Trefferdichte der beiden Alben und der EP gen 100% geht. Kein schwacher Song trübt den Gesamteindruck. Dabei sind The Gaslight Anthem auf geradezu erschreckende Weise altmodisch, aber sie verkörpern wie The Hold Steady einen Teil des amerikanischen Lebensgefühls, mit dem sich die Westeuropäer anscheinend gut identifizieren können. Es ist sicher nicht vermessen, wenn das US-Quartett immer wieder mit Bruce Springsteen in Verbindung gebracht wird. Zudem wirkt sehr angenehm, dass ihre Malocher-Attitüde allein wegen des Kontostands weniger Diskussionen auslöst als beim 'Boss'.
Passend auch die Supports: Polar Bear Club waren mit ihrem treibenden Hardcore um einiges härter als die Hauptband, während Frank Turner mit seinen Akustikhymnen die Brücke zu The Gaslight Anthem schlug.
Das war alles so 'echt', dass man durchaus pathetisch zusammenfassen könnte: So spielt das Leben. [dmm]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117808


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite