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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #616 vom 09.02.2009
Rubrik Tipp der Woche

Van Morrison "Astral Weeks: Live At The Hollywood Bowl"

Free-Folk-Klassiker gegenwartsrelevant reinterpretiert
(CD, 2LP; Listen To The Lion)

Van Morrisons zweites Solo-Album von 1968, das legendäre, kryptische Vexierbild "Astral Weeks", sein meditativ dahinmäandernder 'Stream of Consciousness' zu einer revolutionär freien Verbindung von Folk, Blues und Jazz, floppte zuerst, um im Lauf der folgenden vier Jahrzehnte Einzug in die Kanons von Musikkritikern wie -Liebhabern zu halten; bis zum Jahre 2001 sollte es dauern, bis schließlich auch die Verkäufe Goldstatus erreichten.
Zum 40-jährigen Erscheinen hat Van Morrison 'seinen "Ulysses"' an zwei aufeinanderfolgenden Abenden (7./8.11.2008) live in der Hollywood Bowl in Los Angeles neuinterpretiert; neben Musikern aus Morrisons aktuelleren Begleitbands spielte auch der an den Originalaufnahmen beteiligte Gitarrist Jay Berliner (u.a. Charles Mingus), desweiteren kamen John Platania (g) und John Densmore (perc; The Doors) zu den Zugaben auf die Bühne (wie im unterschiedlichen Bonus-Material von CD- und Doppel-LP-Version zu hören).
Als um aufrichtigen Gegenwartsbezug bemühter Künstler hat Van Morrison die Reihenfolge der Stücke verändert, manche der Titel mit Querverweisen und Zitaten ergänzt. Van 'The Man' (voc, hammond organ, g, harmonica) und sein zwölfköpfiges Semi-Akustik-Ensemble (neben Bass, Schlagzeug, Gitarren mit Streichern, Flöte, Sax, Trompete, Cembalo) beschränken sich nicht auf bloße Reproduktion, sondern streben bei der Reinterpretation des Materials nach Transzendenz im Sinne der Vorlage, wobei an Stelle deren jugendlichen Stürmens und Drängens zwischen zu Tode betrübt und himmelhoch jauchzend naturgemäß abgeklärtere, altersweisere Melancholie tritt.
Hörer dürfen sich wie beim erneuten Lesen eines einst wie heute bedeutsamen Buches fühlen, in diesem Fall vom Autor selbst behutsam redigiert: Blickwinkel und Gewichtungen mögen sich mit der Zeit auf beiden Seiten verschieben, aber die Kernthemen bleiben unverändert relevant.
Bleibt zu konstatieren, dass das Cover-Foto einen eher selten lächelnden Van Morrison zeigt – die bar bloßer Nostalgie prächtig klingende Reminiszenz an seinen frühen Meilenstein könnte der Grund dafür sein.
Ein Mitschnitt auf DVD soll folgen. [bs: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117767


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