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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #616 vom 09.02.2009
Rubrik Live - Musik spüren

Emirsian, 1.2.2009, Brotfabrik Frankfurt am Main

Am Ende seiner kurzen Deutschlandtour stand für Emirsian ein Heimspiel. Da Aren Emirze aus dem Frankfurter Umland kommt war es nicht verwunderlich, dass viele Besucher klar erkennbar zum Umfeld des Songwriters gehören. Aber auch sonst hat sich herumgesprochen, dass es sich lohnt dem Soloprojekt des Harmful-Sängers zuzuhören.
Gemeinsam mit den Schwestern Claudia Rudek und Regina Schmitz an Allerlei und Bass präsentiert er seine spröden Akustik-Songs, die Verlust gleichermaßen thematisieren wie Freude und allesamt durchweht werden von der Erinnerung an den verstorbenen Vater und seine armenischen Wurzeln. Die große Kunst von Emirze ist der Spagat zwischen voller Emotion und Distanz. Egal, wie tief er in die Gefühlskiste greift, nie hat man das Gefühl, es geschähe nur um den Zuhörern eine wohlige Gänsehaut zu zaubern. Als er einen der Schlüsselsongs der ersten Platte – "Achtschig Sirunag" – singt, treibt er direkt danach das raue "Pure Aftertaste" hinterher, damit es ja nicht 'zu melancholisch' wird. Vielleicht kommt gerade deswegen seine Sicht des Lebens und des Todes so ungekünstelt daher.
So wirkt es auch keinen Moment peinlich oder pseudo-folkloristisch, als er das armenische Duo Hartar auf die Bühne bittet und mit ihnen den Abend beschließt. Sänger Vicken Tarpinian hatte ihn schon während der ganzen Tour begleitet, Gitarrist Harout Bezdjan kam erst in Frankfurt dazu und so steht die Lieblingsband vom Emirzes Vater das erste Mal seit 25 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne. Man sah Aren Emirze deutlich an, dass hier ein Traum in Erfüllung geht. Wer textsicher war, sang die armenischen Lieder mit, alle anderen haben sehr eindrücklich gemerkt, dass Musik tatsächlich eine universale Sprache ist. [dmm]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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