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[ << | Inhalt ]Ausgabe #591 vom 14.07.2008
Rubrik Frisch aus den Archiven

Chicago "Stone Of Sisyphus"

Pop – künstlerischer Re-Emanzipierungsversuch der vom Jazz-Rock zur Mainstream-Balladen-Maschine institutionalisierten Bläser-Band (1993)
(CD; Rhino)

1993 wollten Chicago aus dem Charts-Erfolgsmuster mit poppigem Bombast und Kuschelballaden von Fremdautoren ausbrechen und wieder zur experimentellen Kreativität und künstlerischen Eigenständigkeit vor allem der frühen Alben (I-V) zurückfinden. Die damaligen Warner-A&Rs weigerten sich, das vom ehemaligen Zappa-Keyboarder Peter Wolf produzierte (und neben überwiegend Kompostionen der Bandmitglieder teils auch mitverfasste), unkommerziellere Material zu veröffentlichten. "Stone Of Sisyphus" wurde auf Halde gelegt und avancierte anhand von Compilation-weise dargereichten Häppchen zu einem legendären 'Greatest Music Never Sold'-Mysterium unter Kritikern und dem Fan-Core der von Jazz-Rock ala Blood, Sweat & Tears zum leicht verdaulichen Pop mutierten Band.
15 Jahre später mit vier Bonustracks (Demos und einer Version des Titelstücks ohne Loops) sowie ausführlich erklärenden Hintergrundinfos erstmals offiziell veröffentlicht, ist die Ambition zur Re-Emanzipation auf "Stone Of Sisyphus" immer noch gut hörbar; allerdings muss man als Hörer die Bereitschaft aufbringen, gewisse Abstriche an die Balladen-Fraktion in Kauf zu nehmen bzw. typische, 1993 eigentlich schon veraltete Spät-80er-Jahre-Sounds ala The Tubes oder Jan Hammers "Miami Vice"-Scores zu abstrahieren.
Eine Neueinspielung des 'Lost Albums' mit heutigen Produktionsmethoden hätte vielleicht in einem noch konsequenteren Wiedergutmachungsversuch resultieren können. [bs: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117123


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