#587 vom 16.06.2008
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #72
Matthew Parmenter "Horror Express"
Prog/Singer-Songwriter – Intensiv und düster
(CD; Strung Out)
Matthew Parmenter ist in der Prog-Szene eine Ausnahmeerscheinung. Der Multi-Instrumentalist mit der ausdrucksstarken Stimme interessiert sich nicht für aktuelle Strömungen im Progressive Rock, sondern macht einfach sein Ding ohne Rücksichten zu nehmen oder auf den Markt zu schielen. So viel einzelgängerische Kompromisslosigkeit ist selten geworden.
"Horror Express" ist – wie schon das Solo-Debüt "Astray" (2004) und davor seine Band-Alben mit Discipline – eine stilistische Mischung aus Einflüssen der 1970er und 1980er Jahre. Trotz der stark verbesserten 'musikalischen Seite' des Albums ist es (einmal mehr) Parmenters Stimme und Gesangsstil, seine düsteren, resignierten Texte, die den eigentlichen Unterschied ausmachen. Gute Musik hört man oft, gute, unverwechselbare Sänger mit guten Texten hört man im Prog eher selten. Auf "Astray" wirkte musikalisch einiges auf mich noch nicht ganz ausbalanciert und ich hätte mir hie und da eine Band gewünscht; auf "Horror Express" klingen Musik und Texte einheitlicher, stimmiger. Das Ergebnis fällt dann auch folgerichtig noch intensiver aus, als beim Solo-Debüt. Privater kann Musik kaum klingen. [sal: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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