#586 vom 09.06.2008
Rubrik Neu erschienen
The Duke Spirit "Neptune"
Indie – zu groß für eine Eintagsfliege
(CD, LP; Pias)
Liela Moss hat eine Stimme, die nicht das Gefühl vermittelt als wäre sie hundertprozentig zur perfekten Schwiegertochter geeignet. Mit latenter Erotik pendelt sie geschickt zwischen der unterkühlten Distanz von Kim Gordon (Sonic Youth) und dem eindringlichen Schamanenton von Patti Smith. Das hat schon auf dem Debüt "Cuts Across The Land" ganz prächtig funktioniert, aber Duke Spirit sind mit "Neptune" noch stilsicherer geworden. Der 'Wasser-Gott' ist unter den Augen und Ohren von Chris Goss in der Wüste entstanden und was die fünf Briten hier zaubern, ist mehr als nur eine gelungene zweite Platte. Vielschichtig, mutig und mit durchweg starkem Songwriting bohren sich die zwölf Lieder unauslöschlich ins Ohr. Die Feinheiten sind in einer dichten Soundwand gut versteckt, schälen sich aber heraus, wenn man sich auf sie konzentriert.
The Duke Spirit haben definitiv das Potenzial auch noch in zehn Jahren gute Platten aufzunehmen. [dmm:Â @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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